Simbabwe - Weiter durch den Hwangepark

Mi. 25.01.06
Am zweiten Tag im Park sind wir gegen 8.00 Uhr auf Beobachtungstour gefahren. Wieder zur bekannten Wasserstelle "Plattform 1". Kurz vor dem Ziel, ca. 15km vom Camp entfernt, treffen wir zwei weitere Parkbesucher. Die beiden Männer haben ihren Mini-Pickup im Schlamm festgesetzt. In der letzten großen Pfütze haben sie die Ideallinie verfehlt und sind mittendrin steckengeblieben. Die braune Pampe reicht ihnen schon bis zu den Knien. Allein hätten sie ihr Auto wohl nicht freibekommen, aber zu fünft geht es ruck-zuck. Die auffälligste Tierart sind wieder die Giraffen. Fast hätten wir eine sehr seltene Spezies übersehen. Direkt neben der Straße liegen große bunte Hunde. Es sind afrikanische Wildhunde - Painted Dogs. Sie zeigen keinerlei Scheu und laufen zwischen den Autos herum.

 

Im Camp frage ich nach einer Tankmöglichkeit. An der Rezeption soll es gegen Us-$ Benzin-Gutscheine geben. Die Parktankstelle macht zwar nicht den Eindruck als ob es dort noch etwas gibt, aber wir bekommen tatsächlich einen positiven Bescheid. Es werden aber nur 50-Liter Coupons zu 50 US-$ verkauft. Da wir mit zwei Autos unterwegs waren, konnten wir aufteilen. Zunächst sah es aber nicht so aus als ob wir Benzin bekommen könnten. Die Benzinzapfsäule ließ sich, weil selten benutzt, nicht in Gang bringen. An diesem, schon etwas in die Jahre gekommenen Teil war der Mitnehmer eines Hebels gebrochen. Mein Taschenmesser hatte eine passende Klinge, die diese Funktion übernehmen konnte.

 

Do. 26.01.06 - Hwange-Bulawayo
In Bulawayo haben wir im Afric-Sun-Backpacker Station gemacht - unserer guten Erfahrung aus 2003 wegen. Ich habe versucht die Unterkunft nach Gefühl zu finden, wir haben aber in der falschen Siedlung gesucht. Als wir ziemlich planlos umhergefahren sind, hatte der Corsa plötzlich einen Platten. Zu allem Überfluss tauchte dann noch ein Auto mit Jugendlichen auf, der uns schon in der Innenstadt negativ aufgefallen war. Während Olaf und Jens das Rad wechselten, habe ich noch einen Versuch gestartet und unseren Backpacker dann doch noch gefunden. Die Betreiberfamilie hat aber mittlerweile ihre Lizenz abgegeben, da sie Geld kostet aber keiner mehr kommt. Trotzdem wurden wir herzlich aufgenommen. Getankt haben wir in Bulawayo auf Empfehlung bei einem Holländer mit einem Auto-Teile-Handel und zwei Zapfsäulen im Hinterhof. Er erklärte uns die Situation so: "Wir müssen hier unter dem Radar arbeiten, damit es weitergeht". Heute wäre aber gerade ein schlechter Tag zum Tanken, da die Polizei schon da war. Wir sollten besser am nächsten Tag wiederkommen, was wir dann auch getan haben. Bezahlt haben wir 0,90 US$ / Liter.

 

Fr. 27.01.06 - Bulawayo
Wir haben einen Corsareifen reparieren lassen. Zwei Beschädigungen in der Seitenwand wurden zuvulkanisiert - in Deutschland würde so etwas aus Sicherheitsgründen nicht gemacht - der Reifen wäre Schrott.

 

Sa. 28.01.06 - Bulawayo-Gweru
Der Gweru-Antelope-Park ist die meiner Meinung nach am besten ausgelastete Touristenattraktion in Simbabwe, wenn nicht sogar ganz Südafrika. Die Anlage erreicht man über eine Sandpiste, sie ist ca. 5 km vom Ort entfernt. Bei dieser Gelegenheit stellten wir uns wieder mal die Frage "Ob hier noch etwas kommt?" Aber in Afrika ist es immer weiter als man denkt. Die Aktivitäten kosten zwischen 25 und 40 US$ (Elephant riding, Elephant swimming, walk-with-lions). Bezahlt werden kann auch hier zum ordnungsgemässen Euro-Wechselkurs, genau wie bei dem Kroatien Urlaub in Dovolená Chorvatsko.

 

So. 29.01.06 - Gweru-Harare
Am Ortseingang Harare haben wir die einzige Tankstelle passiert, an der getankt wurde. 1 Liter für 120.000 ZIM-Dollar = 1 Euro. Die Geldzählmaschine war ständig am Rattern. Wir hatten natürlich gerade nicht soviel Landeswährung dabei. In unserer Unterkunft, dem Small-World-Backpacker haben wir nach Benzin gefragt, der uns dann auch frei Haus geliefert wurde. Für den schlimmsten Fall hatten wir ja aus Botswana unseren immer noch vollen 20 Liter-Plastkanister mitgebracht. Es soll ein neues Gesetz geben, wonach Benzin nur noch in den typischen Blechkanistern aufbewahrt oder getankt werden darf. Dennoch waren fast auf jedem Pickup mehrere der großen runden Plastedosen zu sehen. Am Abend haben wir einen City-Bummel unternommen. Bei der Gelegenheit wurden Passbilder für Olafs neuen Reisepass, sein und Dianas Mosambikvisum angefertigt.